Die Schule bekommt vom Land Niedersachsen und von der Samtgemeinde knapp 60.000 Euro Fördergeld für die Beschaffung.

Die Realschule Calberlah baut seine Kompetenz als technisches und elektronisches Bildungszentrum aus: Als eine von 30 Schulen in ganz Niedersachsen bekommt sie nun Fördermittel von knapp 60.000 Euro, um neben 3D-Druckern und Scannern auch zwei Industrie-Roboterarme anzuschaffen.

„Die Gelder sind bewilligt“, freut sich Schulleiter Thomas Seeliger, „jetzt geht es an die Beschaffung der Geräte.“ Die könnten schon Ende März in den Unterrichtsräumen stehen. Konkret geht es um zwei Projektbereiche, in denen sich die Realschule im vergangenen Herbst im Rahmen des N21-Masterplans „Digitalisierung des Landes Niedersachsen“ beworben haben: 3D-Druck und Robotik. 90 Prozent des Geldes stellt das Land, 10 Prozent kommen von der Samtgemeinde. Seeliger freut sich, dass die Kommune den Antrag mit unterstützt hat, den die Konrektorin Sabine Fasterling und Techniklehrer Steffen Jauch erarbeitet haben.

Schule kauft weitere 3D-Drucker und -Scanner

Von den 9000 Euro für den ersten Bereich sollen drei zusätzliche 3D-Drucker sowie ein 3D-Scanner angeschafft werden, sagt Jauch. „Damit wollen wir unsere Kapazitäten ausbauen und den Druck mit realem Design verbinden.“

Das sensationelle Projekt sei aber das zweite: 50.000 Euro gibt es für zwei kollaborative Roboterarme, wie sie auch in Industrieunternehmen zum Einsatz kommen – in diesem Fall zwei Modelle des Münchner Unternehmens Franka, dazu noch ein paar Desktop-Roboter zur Einführung. Lediglich 50 allgemeinbildende Schulen in ganz Niedersachsen sollen damit ausgerüstet werden – Calberlah gehört zur ersten Runde mit 30 Schulen. „Die Roboter sind so sensitiv, dass man damit ein Smartphone bedienen kann“, sagt Jauch.

Roboterarme können wiegen, sortieren und montieren

Aber die Anwendungsmöglichkeiten können auch viel produktiver sein: Die Geräte werden in der Industrie vor allem für die Montage verwendet. „Wir können hier eine ganze Fertigungsstraße simulieren.“ Zu Übungszwecken in der Schule hat Jauch aber zum Beispiel auch kreative Kunst wie Lightpainting vor Augen. „Die Roboterarme könnten auch die Ernte aus dem Schulgarten nach Gewicht sortieren.“

Vor allem seien sie aber im wahrsten Sinn des Wortes kinderleicht zu bedienen und anzulernen – „sie sind leichter zu programmieren als ein Lego-Roboter, dafür muss man nicht einmal lesen können“. Der Techniklehrer durfte im vergangenen Sommer schon eine Fortbildung dazu besuchen. Seine Schüler können dann künftig im Unterrichtsraum Zertifikate erwerben, mit denen sie später im Beruf sofort an den Robotern arbeiten können. Das will die Schule übrigens auch Auszubildenden aus der Samtgemeinde anbieten.

Für Donnerstag, 18. Februar, 15 Uhr, lädt die Realschule Calberlah zu einem Tag der offenen Tür ein – wegen Corona rein digital, aber dafür spektakulär: Es gibt zwei parallele Live-Streams mit virtuellem Rundgang durch das Gebäude, Vorführungen und interaktiven Beratungen — Weltraumparty, Koch-Show und Vorstellung des Schulhunds Riley inklusive. Weitere Infos im Internet unter https://rs-calberlah.de/de/aktuell/schnuppertag-2021-1

aus Gifhorner Rundschau vom 16.02.2021

Mal eben in einer Werkstatt, einem Laden oder einer Behörde Eindrücke aus der Arbeitswelt sammeln, bevor man sich für einen Beruf entscheidet? Für Gifhorner Schüler ist das wegen Corona nicht so einfach. Und auch die Betriebe sind dadurch in Sachen Nachwuchsgewinnung gefragt, neue Wege zu finden.

Die Schulen haben durch Corona mit einigen Problemen zu kämpfen. Eines davon ist der Wegfall von Betriebspraktika im Rahmen der Berufsorientierung – derzeit bis zum Ende der Osterferien hat das Niedersächsische Kultusministerium diese untersagt. Doch nicht nur für die betroffenen Schüler hat das Auswirkungen, sondern auch für Firmen und Institutionen.
„Unsere Schule war in dem Praktikumstakt gleich nach den Herbstferien 2020. Da waren Betriebspraktika angesichts der damaligen Infektionslage und rechtlichen Vorgaben noch möglich. Vier Schüler haben aber Absagen von den Betrieben erhalten und daher an unserem Crashkurs teilgenommen, den wir immer für diejenigen einrichten, die schon ein Praktikum absolviert haben, weil sie wiederholen oder von einer anderen Schulform kommen, und kein zweites machen wollen. Die Abgangsjahrgänge 2020 und 2021 haben ihre Praktika ebenfalls schon in Klasse 11 durchgeführt, also vor der Pandemie. Daher ist es für sie zu keinen Ausfällen gekommen“, sagt Thomas Hoffmann, Beauftragter für Berufliche Orientierung am Gymnasium Hankensbüttel. Für den kommenden Praktikumszeitraum allerdings möchte er keine Zukunftsprognosen abgeben.

Neuntklässler der Realschule Calberlah absolvieren 2021 kein Praktikum

Stefanie Jaeger, Konstantin Leontarakis und Sabine Fasterling sind für die Berufsorientierung an der Realschule Calberlah zuständig. Sie hoffen, im Schuljahr 2021/2022 wieder Schüler ins Praktikum schicken zu können. Die jetzigen Neuntklässler allerdings absolvieren in diesem Schuljahr kein schulisches, dreiwöchiges Betriebspraktikum. Hier greift das Berufsorientierungscoaching. „Daraus ergeben sich individuelle Berufswünsche, Karriereideen und gegebenenfalls der Bedarf an weiterführender Schulbildung.“

Virtuelle Betriebserkundungen, Videofragestunden mit ehemaligen Schülern, digitale Projekttage mit externen Netzwerkpartnern zur Kontaktaufnahme mit potenziellen Ausbildungsbetrieben ergänzen das Angebot. Aber: „Der Wegfall vieler Berufsorientierungsmaßnahmen bedeutet für die Schüler den nicht mehr aufzuholenden Verzicht auf praktische Bildungserfahrungen.“ In der Vergangenheit hätten Schüler zudem häufig einen Ausbildungsplatz über ihr Betriebspraktikum erhalten – das gebe es in diesem Jahr so nicht.

Bis März 2020 hat die Gifhorner Polizei Praktikumsanfragen von Schülern abgearbeitet. Dann ging nichts mehr, erklärt Pressesprecher Thomas Reuter. Aus der übergeordneten Polizeidirektion Braunschweig kam die weiterhin gültige Ansage, keine Praktikanten mehr anzunehmen. „Wir gehen derzeit davon aus, dass es nach den Sommerferien wieder los geht mit Praktika“, so Reuter. Aber man würde flexibel sein: Sollte die Corona-Lage es ermöglichen, könnten Praktikanten auch schon vor den Sommerferien antreten – die Polizei will dann die Warteliste aus 2020 abarbeiten. Für die Nachwuchsgewinnung sei der Ausfall von Schulpraktika schon misslich, sagt Reuter. Aber: „Wir können das zum Teil durch unsere Präsenz in den sozialen Medien sowie die engen Kontakte zu den örtlichen Schulen ausgleichen. Schöner ist es aber natürlich, sich vor einem Ausbildungsantritt schon im Praktikum persönlich kennenzulernen, da trennt sich auch die Spreu vom Weizen. Wir sind heilfroh, wenn wir wieder Praktika anbieten können.“

Landkreis geht seit 2020 neue Wege bei der Nachwuchsgewinnung

Bei der Gifhorner Landkreis-Verwaltung gab es ebenfalls 2020 noch Praktika – sofern es die jeweilige Corona-Lage zuließ. „Dies betraf beispielsweise Bereiche wie den Hochbau oder die Öffentlichkeitsarbeit, den Breitbandausbau und die Kreisarchäologie“, sagt Erster Kreisrat Dr. Thomas Walter. Für die Zeit nach den Osterferien liegen dem Landkreis bereits Praktikumsanfragen vor, Zusagen gebe es aber bisher nicht – erst, wenn Corona es zulasse. Um bei der Nachwuchsgewinnung dennoch im Rennen zu bleiben, hat der Landkreis laut Dr. Walter bereits 2020 neue Wege eingeschlagen. „Es wurden erstmalig zwei Ausbildungsinformationstage im Schloss angeboten. Und der Landkreis hat an verschiedenen Ausbildungsplatzbörsen als Online-Format teilgenommen.“ Mit Erfolg: „Erfreulicherweise sind die Bewerberzahlen für das Einstellungsjahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren sogar gestiegen, so dass weder quantitativ noch qualitativ ein Bewerbermangel vorliegt.“

Von Thorsten Behrens

aus: Aller-Zeitung vom 12. Januar 2021

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Techniklehrer Steffen Jauch hat mit der 10. Klasse Profil Technik zwei Varianten von Luftreinigungsgeräten entwickelt.

Die ersten Prototypen stehen in der Realschule Calberlah zum Test bereit: Techniklehrer Steffen Jauch hat zusammen mit der 10. Klasse Profil Technik neben der bereits angelaufenen Produktion von Luftqualitätssensoren für die Schulen der Samtgemeinde Isenbüttel auch zwei Varianten von von Luftreinigungsgeräten für die Unterrichtsräume entwickelt, die Schüler selbst zusammenbauen können – und das um einiges günstiger als professionelle Anbieter.

Zur Bewältigung der Pandemie sei Kreativität gefordert, heißt es in einer Mitteilung der Schule. „Davon gibt es in der Realschule Calberlah eine ganze Menge“ – wovon sich kürzlich auch der SPD-Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs und der stellvertretende Bürgermeister der Samtgemeinde, Jannis Gaus, überzeugen konnten. Auf Gaus’ Antrag hin unterstützt die Kommune Produktion und Entwicklung mit 15.000 Euro.

„Die Schüler haben nun die Möglichkeit, selbst einen Beitrag gegen die Pandemie zu leisten und lernen nebenbei viel über Technik“, sagt Gaus auf Rundschau-Nachfrage, „das alles ist nur dank der engagierten Lehrer und der Schulleitung möglich.“ Die beiden Varianten der Luftreinigungsgeräte unterscheiden sich äußerlich nicht, aber im Innern. Eine Version filtert aus der Raumluft Schwebeteilchen heraus, die andere neutralisiert mit harter UV-Strahlung mögliche Krankheitskeime – auch Viren. Ideenentwickler Jauch demonstrierte den Besuchern zusammen mit Rektor Thomas Seeliger und Konrektorin Sabine Fasterling die Funktionsweise.

Sobald die Schule wieder mit Präsenzunterricht beginnt, dürften nicht nur die CO2-Sensoren zum Einsatz kommen, die per LEDs in Ampelfarben signalisieren, wann die Fenster zum Lüften geöffnet werden sollten, sondern zum Test auch die beiden Luftsterilisator-Protoytpen. Dabei sollen diese Geräte auf ihre Tauglichkeit im Alltag überprüft werden.

Stand der Digitalisierung

Zudem soll in einem Messlabor die Funktionstüchtigkeit und die Gesundheitsunbedenklichkeit gecheckt werden, bevor an eine Produktion im Technikunterricht zu denken ist. Die Realschule nutzt dabei ihre bereits bestehende Kooperation mit dem DLR_School_Lab in Braunschweig. Beim Besuch der Politiker ging es aber nicht nur um die Luftfiltertechnik: Raulfs und Gaus tauschten sich mit der Schulleitung auch zum Stand der Digitalisierung, zu den Herausforderungen während des Homeschoolings, zur Implementierung digitaler Lernplattformen und der Wartung und Betreuung der IT-Infrastruktur aus.

aus Gifhorner Rundschau vom 03.01.2021

Projekt nicht nur für Corona-Zeiten

Aus einer einfachen Idee wurde schnell ein Großauftrag: Die Realschule Calberlah entwickelt und baut derzeit Geräte, die die Luftqualität in Räumen messen.

Gerade in Corona-Zeiten ist das eine wichtige Unterstützung für die Schulen – und deshalb will die Samtgemeinde Isenbüttel sämtliche Unterrichtsräume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

„Das ist fast wie Lego bauen“, sagt Moritz Sebastian Krahn. Der 16-Jährige tüftelt gerade an einem Luftqualitäts-Messgerät, für das er und seine Mitschüler aus dem Profil Technik der Realschule Calberlah die Hardware entwickelt haben. Auch die Programmierung und das Design stammen von der Schule. 103 Stück sollen gebaut werden, eines für jeden Unterrichtsraum in der Samtgemeinde Isenbüttel.
Ende August kam Lehrer Steffen Jauch auf die Idee, das Messgerät zu entwickeln. Corona und das Lüftungsgebot für Schulen gaben den ersten Denkanstoß. Schnell holte er sich mit Ex-Schüler Manuel Kollus einen Programmierer ins Boot. Das Profil Technik des zehnten Jahrgangs entwickelte die Technik und Neuntklässler Malte Meier hat am 3-D-Drucker das Gehäuse entwickelt. „Im Prinzip sind es drei parallele Projekte, die nun zusammenfließen“, sagt Steffen Jauch.ume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

Die Messgeräte können auch im Einsatz bleiben, wenn sie coronabedingt nicht mehr notwendig sind

„Es misst nicht den CO2-Wert, sondern die Luftqualität“, erklärt der Lehrer. Ist diese gut, leuchtet ein grünes Lämpchen. Sollte gelüftet werden, springt die Ampel auf Gelb, muss gelüftet werden, springt sie auf Rot. Zusätzlich werden auf dem Display auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit angezeigt. „Das Gerät passt auf jeden Schreibtisch und lässt sich immer betreiben“, sagt Jauch. Eine Powerbank oder ein Handy-Ladegerät mit passendem Anschluss reichen schon. Und die ersten Tests haben gezeigt: Wird regelmäßig gelüftet, steht die Ampel eigentlich immer auf Grün. Hilfreich ist das übrigens nicht nur in Corona-Zeiten. „Gute Luft erleichtert das Lernen“, sagt Jauch.

Für das Programmieren war Ex-Schüler Manuel Kollus zuständig, der mittlerweile die Berufsschule in Gifhorn besucht, den Kontakt zu seiner alten Schule aber nicht verloren hat. Innerhalb eines Wochenendes hat er den vierseitigen Code in der Programmiersprache C++ entwickelt. „Ich hatte Lust zu helfen. Gerade weil es um ein konkretes Projekt geht“, sagt der 17-Jährige. Ähnlich lange benötigte Neuntklässler Malte Meier für die Entwicklung des Gehäuses. „Es muss stabil und groß genug sein, soll aber möglichst wenig Material benötigen“, nennt der 14-Jährige die Anforderung. Der 3-D-Drucker benötigt etwa zwei Stunden, um ein Gehäuse zu produzieren.

Die Zehntklässler Moritz Sebastian Krahn, Cedric Noel Kock, Justin Eppers, Jason Kroll und Lea Elster sind gerade dabei, die ersten Geräte zusammenzubauen. „Mit der Anleitung geht es ganz gut“, sagt Justin Eppers. Man müsse nur aufpassen, die Kabel richtig anzuschließen, fügt Cedric Noel Kock hinzu – damit es keinen Kurzschluss gibt. Die Zehntklässler sind sich einig: „Das Gerät hilft im Unterricht.“

Die Samtgemeinde Isenbüttel übernimmt die Kosten für den Zusammenbau der Messgeräte

Dieser Meinung ist auch die Samtgemeinde Isenbüttel, die laut Lehrer Steffen Jauch die Kosten für den Bau der Messgeräte übernimmt. Die von der Realschule Calberlah entwickelten Geräte kosten demnach rund zwölf Euro, handelsübliche Geräte hingegen 30 bis 40 Euro. „103 Geräte, das ist für uns schon ein Großauftrag“, staunt Steffen Jauch. Doch die Schule hat diesen gerne angenommen. „Alle profitieren davon“, sagt der Lehrer: die Samtgemeinde, die kostengünstig an die Geräte kommt; die Schulen der Samtgemeinde, die mit den hilfreichen Geräten ausgestattet werden; und schließlich auch die Calberlaher Realschüler, die durch die Projektarbeit auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Aller Voraussicht nach werden die Schulen in der Samtgemeinde Isenbüttel nicht die einzigen sein, die von dem Calberlaher Luftmessgerät profitieren. Denn Steffen Jauch ist als Lehrer an das School Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt abgeordnet. Diesem wird er die Montageanleitung für dessen Homepage zur Verfügung stellen. Und dann können alle Schulen die Geräte selbst bauen.

Von Christian Albroscheit

aus Aller-Zeitumg vom 17.11. 2020

Was war da neulich an der Streuobstwiese hinter dem Rewe-Markt in Calberlah los? Gleich mehrere Leute machten sich an den Bäumen zu schaffen

Der Heimatbund hatte guten Grund, tätig zu werden.

Die Streuobstwiese hinterm Calberlaher Rewe-Markt hat sich in den vergangenen drei Jahren prima entwickelt. Zu verdanken ist das dem tollen Teamwork von Gemeinde und Heimatbund. Letzterer rückte jetzt zur Baumpflege an.

„Wir kümmern uns heute um den Sommerschnitt an der Kirsche“, sagte Heimatbund-Chef Karsten Karwehl. Zudem sei allgemeine Pflege wie das Freihalten der Wurzelscheibe und die Erneuerung der Anbindungen bei den insgesamt 37 Bäumen vorgesehen. Lisa Beyer und Klaus-Dieter Korsch unterstützten den Vereinsvorsitzenden. Beide wollten ohnehin etwas über den Obstbaumschnitt erfahren. Da bot es sich an, sie zu Übungszwecken gleich für die Pflegeaktion auf der Streuobstwiese einzuspannen.

Auf Streuobstwiesen geht es vor allem um die Vitalität der Bäume

Beim Baumschnitt auf Streuobstwiesen gehe man etwas anders vor als im heimischen Garten, erklärte Karwehl. Während man zuhause meistens darauf abziele, möglichst große Ernten zu erreichen, wolle man auf Streuobstwiesen vor allem die Vitalität der Bäume hochhalten. Dafür sei es zu empfehlen, der Baumkrone eine Pyramidenform zu geben: „Unten breit, oben schmal“, sagte Karwehl. Andernfalls drohe der Baum, auch unter der Last der Früchte, instabil zu werden. Brechen erst einmal Äste ab, „stirbt der Baum innerhalb von ein paar Jahren“, erläuterte der Heimatbund-Chef.

ber auch der Klimawandel mache den Bäumen immer mehr zu schaffen. „Nicht nur auf Streuobstwiesen oder im Garten, sondern überall“, sagte Karwehl. Durch lange Hitzephasen fehlt den Bäumen Wasser. Auf der Streuobstwiese lässt sich das zumindest ein bisschen abmildern – mit Wassersäcken an jedem Baum. Werden sie regelmäßig befüllt, erhalten die Bäume stets nach und nach Wasser. „Die Gemeinde kümmert sich darum vorbildlich. Alle Säcke sind immer gut gefüllt.“

Noch kein Baum eingegangen

Im Teamwork mit dem Heimatbund, der jetzt auch auf Facebook zu finden ist, ist es so gelungen, die Streuobstwiese zur einer Erfolgsgeschichte zu machen: „Uns ist in drei Jahren noch kein Baum eingegangen“, berichtete Karwehl. Und mehr noch: Die Bäume tragen inzwischen schon recht viele Früchte – von Kirschen und Äpfeln über Mirabellen und Pflaumen bis zu Zwetschgen. „Es sind alles alte, heimische Obstsorten.“ In der ersten Saison trugen die mittlerweile sechs Jahre alten Bäume höchstens ein paar Früchte, in der zweiten sah es etwas besser aus und in der nunmehr dritten „kriegen wir jeweils schon einen halben Eimer voll“, freute sich Karwehl über eine prächtige Entwicklung.

Jeder Baum hat seinen Barcode fürs Handy

Die Streuobstwiese ist vor drei Jahren zusammen mit Jugendlichen der damaligen Oberschule angelegt worden. „Das lief richtig klasse. In nur einem Tag haben wir alle 37 Bäume gepflanzt“, erinnerte sich Karwehl. Die Kooperation zwischen Heimatbund und heutiger Realschule hat darüber hinaus Bestand. So habe man gemeinsam die Idee zur Kennzeichnung der Bäume mit einem Barcode entwickelt: „Der lässt sich mit dem Smartphone scannen. So bekommt man Informationen über den jeweiligen Baum“, sagte der Heimatbund-Chef. Im Herbst soll das System startklar sein.

Mehr Grün auch durch Lärmschutzwall

Der benachbarte Lärmschutzwall bringt übrigens nicht nur Anwohnern des Einkaufsmarktes etwas. Denn er ist von Gemeinde und Heimatbund in einer Gemeinschaftsaktion mit 400 heimischen Gehölzen so bepflanzt worden, dass sie sich vermehren und andernorts pflanzen lassen. So kann langfristig die ganze Gemeinde von mehr Grün profitieren.

Von Ron Niebuhr

aus Aller-Zeitung vom 03.08.2020

Ganz hoch hinaus ging das jüngste Umweltprojekt der Realschule Calberlah. Mit einer selbst programmierten Kamera durften Schüler an der europäischen Astro Pi Challenge teilnehmen.

So abgehoben es klingt, so bodenständig ist das, was Lehrer Steffen Jauch mit Schülerinnen und Schülern der Realschule in Calberlah geplant und umgesetzt hat. Der Astronautenfan Jauch führt Jugendliche seit langem schon an das Thema Raumfahrt heran, aber dieses Mal war das Projekt etwas ganz besonderes. Mission: Weltraumforscher werden und eine eigene wissenschaftliche Untersuchung im All auf der Internationalen Raumstation ISS umsetzen. Ganz schön knifflig, bei der Challenge Astro Pi zu bestehen. Es bewarben sich 545 Teams aus allen ESA-Mitgliedsstaaten, von denen 423 Phase 2 und schließlich 208 Phase 3 und 4 erreichten – darunter die Calberlaher.

Die Idee der Realschule Calberlah reifte im September: die Themen Umweltschutz und All-Erkundung zu verknüpfen. Mit Lara Heinecke und Manuel Kollus waren diejenigen schnell gefunden, die sich für das Projekt begeisterten. Im Rahmen des Informatik-Unterrichts, der AG Robotik und unzähligen freiwilligen Zusatzstunden am Freitagnachmittag entwickelten sie die Idee eines Detektors für Chlorophyll – der Live-Plant-Healthy-Detector für die niedrige Umlaufbahn. „Dazu mussten wir uns intensiv in die Programmiersprache Python einarbeiten. Wir haben englischsprachige Blogartikel, Anleitungen und sogar Bücher gewälzt, um unser Experiment durchführen zu können“, erinnert sich Jauch.

Das Tüfteln und Testen sollte sich lohnen – die Calberlaher bekamen in den Zwischenetappen immer wieder grünes Licht, dass ihr Detektor im April eines der Experimente auf der Raumstation sein durfte. Auf der ISS nahm die NoIr-Kamera drei Stunden lang alle 10 Sekunden ein Bild auf und der AstroPi analysierte es, um zu überprüfen, wo Pflanzen sind und wie gesund sie sind. „Mit dessen Hilfe könnte man jetzt die Flora auf der Erde, deren Biomasse und deren Veränderungen durch den Klimawandel, Umweltverschmutzung und die Abholzung des Regenwalds kartografieren und messen. Wenn wir wissen, wo die Flora schrumpft, können wir nach den Gründen dafür suchen und das hoffentlich ändern“, erklärt Jauch.

Ganz so weit ist es noch nicht. Aber im Mai konnten Schüler und Lehrer die Bilder des Chlorophyll-Detektors sichten – 500 an der Zahl. Stundenlang haben die drei Beteiligten über den Fotos gebrütet und mit dem Atlas die Orte bestimmt. „Man bekommt eine gewisse Ehrfurcht, wenn man die Schönheit und Einzigartigkeit der Erde sieht und welchen Wert die Schöpfung für uns hat. Diese sollten wir unbedingt bewahren“, so Lara Heinecke beeindruckt.

Das erste Fazit von Astro-Fan Jauch: „Unser Experiment zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, Pflanzen aus dem Weltall zu detektieren. Durch die Speicherung allerlei Daten und der Bilder konnten wir auf der Erde weitere Analysen durchführen. Dabei haben wir viel über Bildanalyse gelernt. Außerdem sieht man, dass unser Programm noch Schwächen hat. Weiße Wolken führen es schnell in die Irre. Deshalb denken wir darüber nach, unser Programm um eine künstliche Intelligenz zu erweitern, die Wolken herausfiltert, bevor der Pflanzen-Detector das Bild analysiert, oder die den Bildanalyse-Modus ändert, was bedeutet, dass der Detektor eine aktive Anpassung für bessere Ergebnisse erhält.“

„Zurückblickend war das ein unglaublich motivierendes Projekt. Wir mussten unser Wissen aus Physik, Biologie, Englisch, Erdkunde, Technik und Informatik wirklich real anwenden und haben nebenbei noch ganz viel aus den Fächern gelernt, was wir sonst nie erfahren hätten. Und bei all den Mühen machte es auch noch riesig Spaß“, sind sich Lara Heinecke und Manuel Kollus einig. Die Auswertung der Forschungsberichte seitens der ESA & Raspberry Pi Foundation läuft aktuell. Mit einem Podiumsplatz rechnet Jauch nicht. „Beim ersten Mal macht man noch zu viele Fehler. Aber was bleibt: Fantastische Bilder aus 430 Kilometer Höhe – made by Realschule Calberlah.“

aus: Aller-Zeitung vom 16.07.2020

Die Oberschule Calberlah entlässt 21 Schüler der Klassen 9 und 10

Calberlah. Noch ist es eine Oberschule, und daher entließen die Lehrer am Freitagvormittag in erstmals zwei Durchgängen ihre Schüler. Zuerst war der Hauptschulzweig in Calberlah an der Reihe, dann die Realschüler. Auf Musik, insbesondere die der Schulband, musste wegen der Corona-Pandemie verzichtet werden, ebenso auf Tanz, Abschlussfeier und -ball, Mottowoche und alles andere, was sonst die letzten Schultage so ausmacht.

Zudem durften am Freitag in der Aula nur die engsten beiden Angehörigen als Gäste mit Sitzplatzreservierung und Voranmeldung teilnehmen. Alle anderen Schüler der Oberschule hatten frei. „Das mit der Musik ist auch des- halb besonders schade, weil drei Schüler der Absolventen in der Schulband mitgespielt haben“, bedauerte Schulleiter Thomas Seeliger.

Erfreulicher sind die Zukunftsaussichten der sechs Schüler der Klasse 9 und der 15 Schüler der Klasse 10. Drei erweiterte Sekun- darabschlüsse und sechs Realschulabschlüsse Sek 1 waren unter den Zeugnissen der Hauptschüler, die Seeliger und Konrektorin Sabine Fasterling überreichten.

Alle Schüler haben klare Ziele, wie Seeliger bemerkte. „Fast alle haben auch schon einen Ausbildungsplatz oder werden eine weitergehende Schule besuchen“, sagte er. Den Sparkassenpreis für den besten Abschluss bekam Lea Brügmann. Für ihr besonderes Engagement wurde Merle Lenz ausgezeichnet.

aus: Gifhorner Rundschau vom 14.07.2020

26 Schüler der Realschule Calberlah werden entlassen. Jahrgangsbeste ist Lara Heinecke

Von Burkhard Ohse

Calberlah. Coronabedingt ist die Entlassungsfeier für die 26 Real- schüler in Calberlah etwas spärlicher ausgefallen als sonst. Keine Musik, keine Umarmungen, kein Abschlussball, keine Abschlussfahrt in die Toskana, kein Abschlussstreich, dafür Abstand, Mund-Nasen-Schutz und zugewie- sene Sitzplätze für die Eltern.

Umso herzlicher waren die Ab- schiedsworte von Klassenlehrerin Maike Engelbach und Schulleiter Thomas Seeliger. „Ihr tretet jetzt in eine neue Lebensphase, das ist in al- len Kulturen ein Grund zum Feiern“, sagte Engelbach. Die letzte Schulphase sei von Home-Schoo- ling, Abstand und Videokonferenzen geprägt gewesen. „Der Alltag wird sich verändern“, fügte Seeliger vor der Zeugnisübergabe hinzu. „Bleibt neugierig, stellt Fragen, stellt infrage, geht mit offenen Augen durch das Leben.“

Erster Samtgemeinderat Jürgen Wisch betonte für den Schulträger, dass die Absolventen „für den weiteren Weg gut vorbereitet“ seien. Die Aussichten sind auch nach Ansicht der Lehrer sehr gut. 13 erweiterte Sekundarabschlüsse ermöglichen etlichen Schülern den Weg zum Abitur, die anderen haben einen Ausbildungsvertrag in der Tasche.

Als Jahrgangsbeste wurde Lara Heinecke geehrt. Den Preis der Schulleitung für Engagement bekam Bastian Bechtel. Merlin Rudolf und Daniel Seibel wurden „außerplanmäßig“ für ihren Einsatz im Schulgarten ausgezeichnet.

aus: Gifhorner Rundschau vom 07.07.2020, Seite 20

26 Schüler der Realschule Calberlah werden entlassen. Jahrgangsbeste ist Lara Heinecke

Von Burkhard Ohse

Calberlah. Coronabedingt ist die Entlassungsfeier für die 26 Real- schüler in Calberlah etwas spärlicher ausgefallen als sonst. Keine Musik, keine Umarmungen, kein Abschlussball, keine Abschlussfahrt in die Toskana, kein Abschlussstreich, dafür Abstand, Mund-Nasen-Schutz und zugewie- sene Sitzplätze für die Eltern.

Umso herzlicher waren die Ab- schiedsworte von Klassenlehrerin Maike Engelbach und Schulleiter Thomas Seeliger. „Ihr tretet jetzt in eine neue Lebensphase, das ist in al- len Kulturen ein Grund zum Feiern“, sagte Engelbach. Die letzte Schulphase sei von Home-Schoo- ling, Abstand und Videokonferenzen geprägt gewesen. „Der Alltag wird sich verändern“, fügte Seeliger vor der Zeugnisübergabe hinzu. „Bleibt neugierig, stellt Fragen, stellt infrage, geht mit offenen Augen durch das Leben.“

Erster Samtgemeinderat Jürgen Wisch betonte für den Schulträger, dass die Absolventen „für den weiteren Weg gut vorbereitet“ seien. Die Aussichten sind auch nach Ansicht der Lehrer sehr gut. 13 erweiterte Sekundarabschlüsse ermöglichen etlichen Schülern den Weg zum Abitur, die anderen haben einen Ausbildungsvertrag in der Tasche.

Als Jahrgangsbeste wurde Lara Heinecke geehrt. Den Preis der Schulleitung für Engagement bekam Bastian Bechtel. Merlin Rudolf und Daniel Seibel wurden „außerplanmäßig“ für ihren Einsatz im Schulgarten ausgezeichnet.

aus: Gifhorner Rundschau vom 07.07.2020, Seite 20

Schule in Corona-Zeiten ist schon gar nicht so einfach. Noch schwieriger, wenn Schüler nun mit ihrem bevorstehenden Abschluss ins gerade unsichere Berufsleben starten möchten. 

Abgesperrte Tische, markierte Böden, Unterricht in halbierten Klassen – Corona hat den Schulalltag radikal auf den Kopf gestellt. Aber wie ist das für jene Schüler, die jetzt ihren Abschluss machen? Was kann Schule leisten in diesen eher ungewissen Zeiten? Ein Besuch beim Berufsorientierungsteam der Realschule Calberlah.

Jugendliche, die das Ende ihrer Schulzeit herbeisehnen, ihren Abschluss feiern – das wird es in diesem Jahr an keiner Schule geben. „Auch die Abschlussfahrt in die Toskana und die Motto-Woche gibt es zum Abschluss nicht – das ist schon echt hart für die Abschlussjahrgänge“, sagt Konrektorin Sabine Fasterling.

Die Unsicherheit ist da

Eine Realschulklasse und zwei Hauptschulklassen verlassen die Calberlaher Schule in diesem Jahr. Die Mehrheit der Abgänger wechsle zu den Berufsbildenden Schulen. Der geringere Teil habe einen Ausbildungsplatz. Und da ist gerade etwas Unsicherheit angesagt. Beim Berufsorientierungsteam bestehend aus Fasterling, Wirtschaftsfachlehrer Kostas Leontarakis und Schulsozialpädagogin Stefanie Jaeger tauchen nun vermehrt Nachfragen auf, ob der geplante Berufseinstieg in Corona-Zeiten nicht auf der Kippe steht, weil Firmen plötzlich absagen. „In diesen Fällen beraten wir dann, was ein Plan B sein könnte.“ Auf jeden Fall gewappnet sein ist das Motto des Teams.

Und das hat in Corona-Zeiten sehr schnell umgestellt, mehr Beratung angeboten. Sie wollen die Unsicherheit der Schüler schnell auffangen, Alternativen aufzeigen. Auch der kurze Draht zum Arbeitsamt wird weiter gehalten. Einmal wöchentlich ist aktuell das Büro für Berufsorientierung besetzt, eine weitere Online-Beratung gibt es in der Woche. Dass auch in diesen Zeiten einiges möglich ist, berichtet das Team auch. Ein Schüler fand einen Praktikumsplatz, ein anderer unterschrieb einen Ausbildungsplatz im Autohaus.

Fragen, die es sonst noch nie gab

Die Schüler auch in diesen Zeiten gut zu begleiten, ist allen drei eine Herzensangelegenheit. Über die App des Teams ergeben sich viele mögliche Nutzungen, hier gibt es Austausch, hier gibt es den kurzen Draht zwischen Schülern und Lehrern. „Wie gut, dass wir damit schon vorher vertraut waren“, sagt Sabine Fasterling. „In diesen Zeiten tauchen Fragen auf, die es sonst noch nie gab“, sagen alle drei. Weitermachen, optimistisch in die Zukunft gucken ist weiter das Ziel. Schon jetzt gibt es einen konkreten Fahrplan, wie der achte Jahrgang für die berufliche Zukunft begleitet werden kann. Projektwochen, Praxistage an den BBSen und Exkursionen sind getaktet, für den Fall, dass es die Corona-Lage zulässt. Verunsicherung ja, aber keine Zukunftsangst – „ich habe den Eindruck, die sind alle gut drauf“, sagt Fasterling. Den Abschlussjahrgängen nun noch den Schulabgang so schön wie möglich zu gestalten, ist Ziel der Schule. „Einfach die Zeugnisse in den Briefkasten zu werfen, das wollen wir nicht.“