Sehr geehrte Eltern,
sehr geehrte Erziehungsberechtigte,

nach den Bund-Länder-Beratungen am Montag steht nun fest, dass der bundesweite Lockdown weiter verlängert wird. Für die Schulen in Niedersachsen bedeutet das, dass sich am Status Quo nichts ändert. Das sorgt für Planbarkeit und bietet Verlässlichkeit für die Zeit nach den Osterferien.

Im Einzelnen gelten also weiterhin die auch jetzt gültigen Regeln:

  • Die Präsenzpflicht bleibt weiterhin bestehen.

  • Wenn der Inzidenzwert am Standort der Schule an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 liegt, werden alle Schülerinnen und Schüler im Szenario B unterrichtet.

  • Wenn der Inzidenzwert am Standort der Schule an drei aufeinanderfolgenden T agen über 100 liegt, werden die Schülerinnen und Schüler des Primarbereichs, der Förderschulen GE sowie der Abschlussklassen im Szenario B unterrichtet. Alle anderen verbleiben im Distanzlernen.

Der Wechsel der Szenarien beim Über- bzw. Unterschreiten des Grenzwertes wird über eine Allgemeinverfügung der zuständigen Behörde vor Ort kommuniziert und umgesetzt.

Wir werden zu Beginn der Osterferien Ihre Erfahrungen in der gerade in vielen Schulen laufenden „Test-Woche“ auswerten und auf dieser Basis das Verfahren ggf. optimieren und eine Entscheidung für das weitere Vorgehen treffen. Geplant ist in jedem Fall, die Kapazitäten derart zu erweitern, dass regelmäßig zwei Testungen pro Woche für alle Schülerinnen und Schüler sowie für das schulische Personal möglich sind. Dadurch erhöhen wir die Sicherheit in den Schulen und stehen bereit für eine Ausweitung des Präsenzangebots bei verbesserter Lage. Ziel ist und bleibt es, so viel Präsenzunterricht wie möglich für alle Kinder und Jugendlichen anzubieten. Inwieweit uns regelmäßige Testungen dabei helfen werden, werden die Erfahrungen der nächsten Wochen zeigen. Informationen über den Ablauf der Testungen nach Ostern erhalten Sie umgehend nach Auswertung der „Test-Woche“ in den Schulen.

Neben regelmäßigen Testungen spielt auch die Impfung der Lehrkräfte eine wichtige Rolle, um perspektivisch wieder mehr Präsenzunterricht für alle Kinder und Jugendlichen anbieten zu können. Niedersachsen wird sich hier erneut dafür einsetzen, dass endlich alle Lehrkräfte sowie schulische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bevorzugt geimpft werden und die Impfverordnung des Bundes entsprechend geändert wird.

In der Hoffnung, dass die geplanten Maßnahmen dabei helfen werden, dass Infektionsgeschehen einzudämmen und wieder mehr „Normalität“ in Schule möglich wird, wünsche ich Ihnen nun schöne Osterferien und hoffe, Sie können die Ostertage nutzen, um etwas zu entspannen und auszuruhen.

Alles Gute für Sie und Ihre Familien, bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Grant Henrik Tonne
(Kultusminister)

Um Kontakte unter Schülern zur Zeugnisausgabe am Freitag zu verhindern, werden die Pädagogen aus dem Kreis Gifhorn erfinderisch.

Digitalisierung hin oder her, bei der Zeugnisausgabe am kommenden Freitag kommen die Schulen um das klassische Papier nicht herum. Doch wie überreicht man die Dokumente, wenn sich die Schüler möglichst nicht begegnen sollen? Die Schulen im Kreis Gifhorn sind sehr erfinderisch.

„Wir haben viele Buskinder“, sagt Sabine Fasterling, die stellvertretende Leiterin der Realschule Calberlah, und zwar auch aus weit entfernten Orten. Um viele Kontakte auf der Fahrt und in der Schule zu vermeiden, haben sich die Calberlaher überlegt: „Wir kommen zu den Schülern, wir fahren in die Dörfer.“ Dort habe man zentrale Punkte und Zeitfenster für Drive-Inns vereinbart: Im Kita-Wendehammer in Ribbesbüttel, auf dem Feuerwehrparkplatz in Vollbüttel, auf dem Parkplatz vor La Cafeteria in Gifhorn, vor der Grundschule Wasbüttel, vor der Bürgerhalle in Rötgesbüttel und auf dem Lidl-Parkplatz in Isenbüttel. Fasterling: „In den Orten, wo nur wenige Schüler wohnen, bringen wir die Zeugnisse bis zum Briefkasten.“ Lediglich die Sassenburg erhalten ihre Papiere per Post.

Dezentrale Verteilung bringt immensen Mehraufwand mit sich

Das Feedback der Schüler und Eltern auf diese Idee sei durchweg positiv, sagt die Konrektorin. Denn eins sei von vornherein klar gewesen: „300 Schüler auf einen Schlag in der Schule, das geht einfach nicht.“ Die Vorbereitungen seien allerdings immens: Im Lehrerzimmer stehen die Kisten für die einzelnen Zielorte, alle Zeugnisse müssen in beschriftete Umschläge gepackt werden.

Das Humboldt-Gymnasium geht ganz anders mit der Aufgabe um – und vertraut auf die gute alte Post. „Ich möchte es unbedingt vermeiden, dass ihr in die Schule kommt, um eure Zeugnisse persönlich abzuholen“, schreibt Schulleiterin Brigitte Gorke den Jugendlichen in einem Brief. „Aus diesem Grund werdet ihr die Zeugnisse in dieser besonderen Situation zusammen mit dem Humboldt-Brief postalisch zugeschickt bekommen.“ Ausgenommen ist nur der präsente 13. Jahrgang.

Auch die Post bringt Zeugnisse, aber später

Das sei zwar eine zulässige, aber absolute Ausnahme, da Zeugnisse in der Regel nicht verschickt würden. Gorke verschweigt aber auch nicht die Nachteile: „Der Versand der Zeugnisse kann etwas dauern.“ Die Schüler sollen sich melden, wenn die Umschläge nach einer Woche noch nicht angekommen sind.

Auch Stephan Lindhorst, der Leiter der Oberschule in Groß Schwülper, möchte vermeiden, dass sich am Freitag Menschentrauben bilden. Dort richtet sich das Kollegium auf zwei lange Ausgabetage vor, um das Kommen und Gehen durch eine Einbahn-Ausgabe-Straße zu entzerren: Am Donnerstag können sich die 8. bis 10. Klassen die Zeugnisse im Halbstundentakt von 10 bis 17 Uhr abholen, am Freitag die 5. bis 7. Klassen von 10 bis 15.30 Uhr.

Schüler können auch warten bis zum nächsten Präsenzunterricht

„Das ist kein Muss, sondern ein Angebot“, betont Lindhorst, „die Schüler können sich die Zeugnisse auch später abholen, wenn es wieder Präsenzunterricht gibt.“ Wichtig sei es nur für die Abschlussklassen, die ihre Zeugnisse für Bewerbungen brauchen. Sowieso: Eine Person pro Familie reiche vollkommen aus, es müsse nicht jeder Schüler persönlich erscheinen.

Die weitere Kommunikation der Schulen auch mit den Eltern läuft zunehmend digital: So hat zum Beispiel Oberstufenkoordinator des Otto-Hahn-Gymnasiums, Klaus Sibum, den Eltern die Leistungskurswahl per Videokonferenz erklärt. Die Oberschüler in Schwülper haben statt des Tages der offenen Tür einen Promotionfilm gedreht und auf die Homepage gestellt. Die Realschüler in Calberlah laden zu einem virtuellen Mitmachtag am 18. Februar ein.

Aus Gifhorner Rundschau vom 27.01.2021

Sehr geehrte Eltern,
sehr geehrte Erziehungsberechtigte,

im Nachgang zu den gestrigen Bund-Länder-Gesprächen möchte ich Sie heute über das weitere Vorgehen in den niedersächsischen Schulen informieren. Erfreulicherweise ist es gelungen, dass alle Schülerinnen und Schüler noch vor den Osterferien in die Schule zurückkehren können, sei es in einigen Jahrgängen auch nur für wenige Tage.

Mir ist sehr bewusst, dass diese Zeit in Präsenz für einige sehr kurz ist, ich bin mir aber sicher, dass sich jeder einzelne Tag lohnt. Es ist mir sehr wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen vor Ferienbeginn noch einmal in Schule „sichtbar“ werden, das wird vielen Schülerinnen und Schülern den Einstieg nach Ostern erleichtern und gibt ihnen nach einer langen Phase des Distanzlernens die Chance, sich wieder an Schule in Präsenz zu gewöhnen. Die Präsenzpflicht wird daher bereits ab dem 08. März 2021 wieder hergestellt. Alle Schülerinnen und Schüler nehmen dann wieder verpflichtend am Unterricht in der Schule teil. Die Regelungen für vulnerable Personen bleiben aber natürlich weiterhin bestehen.

Bis zu den Osterferien ist für die Schulen in Niedersachsen folgende Stufung vorgesehen:

Ab dem 15. März 2021 gilt das Szenario B für

  • den Primarbereich

  • die Schuljahrgänge 5-7 und die Abschlussklassen des Sekundarbereichs I  die Schuljahrgänge 12 und 13 des Sekundarbereichs II

  • die Abschlussklassen der BBS

  • die Förderschulen GE, KME, Taubblinde (alle Jahrgänge)

  • Tagesbildungsstätten

  • Berufseinstiegsschulen

Ab dem 22. März 2021 gilt das Szenario B für

  • alle Schülerinnen und Schüler 

In Landkreisen mit einer Inzidenz von über 100 gibt es allerdings zunächst keine weiteren Öffnungsschritte. Hier bleibt es vorerst bei der jetzigen Regelung.

Ab dem 08. März 2021 bis zu den Osterferien ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im Szenario B ab Klasse 5 auch am Sitzplatz verpflichtend. Alltagsmasken werden hier weiterhin als ausreichend angesehen, es gibt keine Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.

Wir arbeiten derzeit intensiv an einem regelmäßigen und freiwilligen Testangebot für alle Personen in der Schule, auch für Schülerinnen und Schüler. Entsprechende Test-Kits sind bestellt und sollen noch vor Ostern ausgeliefert werden. Um den Umgang damit einzuüben, können die Schulen ebenfalls die Präsenztage vor den Ferien nutzen. Genaue Informationen zur Vorgehensweise erreichen Sie in Kürze.

Neben allen Anstrengungen für einen möglichst umfassenden Infektionsschutz in den Schulen, dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, dass die lange Zeit des Distanzlernens für viele Familien auch mit besonderen psycho-sozialen Belastungen einhergeht. Auf dem neu gestalteten Bildungsportal (www.bildungsportal-niedersachsen.de) finden sich auch für Eltern Tipps und Beratungsangebote. Schauen Sie gerne einmal auf diese Seiten, es lohnt sich in jedem Fall!

Für heute wünsche ich Ihnen alles Gute und einen erfolgreichen Wiedereinstieg in das Szenario B für alle, die im März neu dazukommen! Bleiben Sie gesund!

Grant Hendrik Tonne
Niedersächsischer Kultusminister