Sehr geehrte Eltern,
sehr geehrte Erziehungsberechtigte,
viele von Ihnen haben gestern sicherlich mit Spannung die Ergebnisse des Gesprächs der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin erwartet.

Anders als beim letzten Mal sollte in der jetzigen Debatte der Bildungsbereich in den Fokus gerückt werden. Es galt, sich im Rahmen der Kultusministerkonferenz auf eine „Hotspot-Strategie“ zu verständigen und wesentliche Eckpunkte für den Umgang mit sehr hohen Inzidenzwerten miteinander zu vereinbaren.

Die Medien überschlagen sich seit Tagen mit Einschätzungen, Mutmaßungen und Spekulationen über das weitere Vorgehen in Kitas und Schulen, die bundesweite Diskussion über mögliche Einschränkungen des Schulbetriebs hat deutlich an Schärfe zugenommen. Das befördert die gesamtgesellschaftliche Nervosität und Unruhe in einer Situation, die dringend auf Ruhe und Besonnenheit angewiesen ist.
Möglicherweise erklärt sich ein Teil dieser Debatte aber auch dadurch, dass außer Niedersachsen bisher kein Bundesland eine vergleichbar klare Regelung auf der Grundlage von Inzidenzwerten in der Landesverordnung hat. Auch die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung eines Wechselmodells, wie wir es im Szenario B beschreiben, ist in dieser Form deutlich und transparent. Nicht zuletzt ist der Schutz vulnerabler Personen ausschließlich in Niedersachsen so weitgehend angelegt.

In der vergangenen Woche gab es in Niedersachsen eine stabile Lage an den Schulen, insgesamt sogar eine leicht sinkende Tendenz hinsichtlich unterschiedlicher Infektionsmaßnahmen. Ca. 80 % aller Schulen in Niedersachsen haben den Regelbetrieb angeboten, dort gab es keine Quarantänemaßnahmen und kein Szenario B. Es bestätigt sich, dass der Primarbereich insgesamt weniger betroffen ist als die Sekundarbereiche I und II und der frühkindliche Bereich weniger betroffen ist als der Primarbereich.

Auch wenn diese Zahlen uns darauf hoffen lassen, dass sich das Infektionsgeschehen weiter stabilisiert, arbeiten wir intensiv an weiteren Maßnahmen und haben für Niedersachsen eine „Hotspot-Strategie“ entwickelt, die Regelungen für Landkreise mit besonders hohen Inzidenzwerten aufzeigt und unsere bisherige Linie konsequent weiterführt. Ich bin davon überzeugt, dass es weiterhin klarer und transparenter Regelungen bedarf, die allen an Schule Beteiligten Handlungssicherheit und die Möglichkeit zur Vorbereitung geben. Deshalb definieren wir in Niedersachsen einen „Hotspot“ anhand eines konkreten Inzidenzwertes von >200 und legen für die Schulen dieser Landkreise bzw. dieser kreisfreien Städte folgende Maßnahmen fest:

Für Schulen in Landkreisen bzw. kreisfreien Städten mit einem Inzidenzwert von über 200 gilt ab dem 01.12.2020:

  • In allen Schulformen ist auch im Unterricht eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.
    • Ausnahmen und Sonderregelungen, z. B. für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, gelten wie bisher, sie liegen den Schulen vor und sind auf der Homepage des Kultusministeriums zu finden.
  • Schulen der Sekundarbereiche I und II wechseln ab Jahrgang 7 automatisch ins Szenario B
    • Dies gilt für die Dauer der Überschreitung des Wertes von 200, mindestens aber für 14 Tage.
    • Der Wechsel zurück ins Szenario A erfolgt erst, wenn der Wert für mindestens drei Tage wieder die 200 unterschreitet.
    • Ergibt sich ein Szenarienwechsel durch das Unter- oder Überschreiten des Wertes am Wochenende, kann der Montag zur Vorbereitung genutzt und erst am Dienstag gewechselt werden.
  • Auch in Szenario B gilt grundsätzlich eine MNB-Pflicht.
  • Die MNB kann im Unterricht nach Einnehmen des Sitzplatzes im Klassenraum abgenommen werden, da hier der Mindestabstand dauerhaft eingehalten werden kann.
  • Diese Regelung gilt bei betroffenen Schulen weiterhin bereits ab einer Inzidenz von 100 (Grundschulen sind hiervon ausgenommen).

Ein weiteres Thema, das in der vergangenen Woche nicht nur die Runde der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten intensiv beschäftigt hat, ist die Frage nach unterrichtsfreier Zeit zur Verlängerung der Weihnachtsferien. Wie bereits im letzten Brief erwähnt hatte und habe ich große Sympathien für die Idee, durch die Möglichkeit der Selbstisolation eine größere Sicherheit für ein Weihnachtsfest im Rahmen der Familie zu schaffen. Wir haben deshalb – wie angekündigt – weiter nach Möglichkeiten gesucht, den Infektionsschutz vor allem für vulnerable Familienmitglieder zu erhöhen.

Niedersachsen schließt sich der Länderlinie an und verlängert die Weihnachtsferien um zwei unterrichtsfreie Tage am 21. und 22. Dezember 2020, ergänzt diese Regelung aber um die Möglichkeit der Befreiung vom Präsenzunterricht auch am 17. und 18. Dezember 2020 für Schülerinnen und Schüler, die mit vulnerablen Angehörigen gemeinsam Weihnachten feiern möchten. Wir bleiben damit unserer bisherigen Vorgehensweise treu und erhöhen den Schutz für diejenigen, die besonders gefährdet sind.

Das bedeutet im Einzelnen:

  • Am 21. und 22. Dezember 2020 ist für alle Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterrichtsfrei.
  • Für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1-6, die dieses Angebot in Anspruch nehmen möchten, ist eine Notbetreuung in der Schule einzurichten. Diese findet kohortengerecht bzw. mit ausreichendem Abstand zwischen verschiedenen Kohorten statt und umfasst in der Regel den Zeitraum zwischen 8.00 und 13.00 Uhr (Ausnahmen bei gebundenen Ganztagsschulen oder Schulen mit ganztägigem Unterricht sind möglich). Die Hygieneregeln gelten auch in der Notbetreuung vollumfänglich.
  • Schülerinnen und Schüler, die mit vulnerablen Angehörigen gemeinsam Weihnachten feiern möchten, können auf Antrag der Erziehungsberechtigten zusätzlich am 17. und 18. Dezember 2020 vom Präsenzunterricht befreit werden. Dieser Antrag kann formlos über die Klassenleitung an die Schulleitung gestellt werden, es steht aber auch ein entsprechendes Formular zur Verfügung, das gerne genutzt werden kann.

In der Hoffnung auf einen weitgehend ruhigen Dezember mit möglichst wenigen „Hotspots“ in Niedersachsen und mit sinkenden Infektionszahlen wünsche ich Ihnen nun alles Gute und weiterhin viel Kraft und Energie für die Bewältigung dieser herausfordernden Zeit! Bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen
Grand Henrik Tonne, niedersächsischer Kultusminister

Projekt nicht nur für Corona-Zeiten

Aus einer einfachen Idee wurde schnell ein Großauftrag: Die Realschule Calberlah entwickelt und baut derzeit Geräte, die die Luftqualität in Räumen messen.

Gerade in Corona-Zeiten ist das eine wichtige Unterstützung für die Schulen – und deshalb will die Samtgemeinde Isenbüttel sämtliche Unterrichtsräume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

„Das ist fast wie Lego bauen“, sagt Moritz Sebastian Krahn. Der 16-Jährige tüftelt gerade an einem Luftqualitäts-Messgerät, für das er und seine Mitschüler aus dem Profil Technik der Realschule Calberlah die Hardware entwickelt haben. Auch die Programmierung und das Design stammen von der Schule. 103 Stück sollen gebaut werden, eines für jeden Unterrichtsraum in der Samtgemeinde Isenbüttel.
Ende August kam Lehrer Steffen Jauch auf die Idee, das Messgerät zu entwickeln. Corona und das Lüftungsgebot für Schulen gaben den ersten Denkanstoß. Schnell holte er sich mit Ex-Schüler Manuel Kollus einen Programmierer ins Boot. Das Profil Technik des zehnten Jahrgangs entwickelte die Technik und Neuntklässler Malte Meier hat am 3-D-Drucker das Gehäuse entwickelt. „Im Prinzip sind es drei parallele Projekte, die nun zusammenfließen“, sagt Steffen Jauch.ume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

Die Messgeräte können auch im Einsatz bleiben, wenn sie coronabedingt nicht mehr notwendig sind

„Es misst nicht den CO2-Wert, sondern die Luftqualität“, erklärt der Lehrer. Ist diese gut, leuchtet ein grünes Lämpchen. Sollte gelüftet werden, springt die Ampel auf Gelb, muss gelüftet werden, springt sie auf Rot. Zusätzlich werden auf dem Display auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit angezeigt. „Das Gerät passt auf jeden Schreibtisch und lässt sich immer betreiben“, sagt Jauch. Eine Powerbank oder ein Handy-Ladegerät mit passendem Anschluss reichen schon. Und die ersten Tests haben gezeigt: Wird regelmäßig gelüftet, steht die Ampel eigentlich immer auf Grün. Hilfreich ist das übrigens nicht nur in Corona-Zeiten. „Gute Luft erleichtert das Lernen“, sagt Jauch.

Für das Programmieren war Ex-Schüler Manuel Kollus zuständig, der mittlerweile die Berufsschule in Gifhorn besucht, den Kontakt zu seiner alten Schule aber nicht verloren hat. Innerhalb eines Wochenendes hat er den vierseitigen Code in der Programmiersprache C++ entwickelt. „Ich hatte Lust zu helfen. Gerade weil es um ein konkretes Projekt geht“, sagt der 17-Jährige. Ähnlich lange benötigte Neuntklässler Malte Meier für die Entwicklung des Gehäuses. „Es muss stabil und groß genug sein, soll aber möglichst wenig Material benötigen“, nennt der 14-Jährige die Anforderung. Der 3-D-Drucker benötigt etwa zwei Stunden, um ein Gehäuse zu produzieren.

Die Zehntklässler Moritz Sebastian Krahn, Cedric Noel Kock, Justin Eppers, Jason Kroll und Lea Elster sind gerade dabei, die ersten Geräte zusammenzubauen. „Mit der Anleitung geht es ganz gut“, sagt Justin Eppers. Man müsse nur aufpassen, die Kabel richtig anzuschließen, fügt Cedric Noel Kock hinzu – damit es keinen Kurzschluss gibt. Die Zehntklässler sind sich einig: „Das Gerät hilft im Unterricht.“

Die Samtgemeinde Isenbüttel übernimmt die Kosten für den Zusammenbau der Messgeräte

Dieser Meinung ist auch die Samtgemeinde Isenbüttel, die laut Lehrer Steffen Jauch die Kosten für den Bau der Messgeräte übernimmt. Die von der Realschule Calberlah entwickelten Geräte kosten demnach rund zwölf Euro, handelsübliche Geräte hingegen 30 bis 40 Euro. „103 Geräte, das ist für uns schon ein Großauftrag“, staunt Steffen Jauch. Doch die Schule hat diesen gerne angenommen. „Alle profitieren davon“, sagt der Lehrer: die Samtgemeinde, die kostengünstig an die Geräte kommt; die Schulen der Samtgemeinde, die mit den hilfreichen Geräten ausgestattet werden; und schließlich auch die Calberlaher Realschüler, die durch die Projektarbeit auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Aller Voraussicht nach werden die Schulen in der Samtgemeinde Isenbüttel nicht die einzigen sein, die von dem Calberlaher Luftmessgerät profitieren. Denn Steffen Jauch ist als Lehrer an das School Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt abgeordnet. Diesem wird er die Montageanleitung für dessen Homepage zur Verfügung stellen. Und dann können alle Schulen die Geräte selbst bauen.

Von Christian Albroscheit

aus Aller-Zeitumg vom 17.11. 2020

Aktuell kann das Homeschooling hier (https://www.rs-calberlah.de/de/eltern/downloads/antrag-auf-befreiung-vom-praesenzunterricht) beantragt werden.

Uns ist bewusst, dass alle vor neuen Herausforderungen stehen, aber für die Schülerinnen und Schüler gilt auch im Homeschooling Schulpflicht, d.h. die gestellten Aufgaben müssen bearbeitet und wenn gefordert wieder zurückgegeben werden.
Bearbeiten die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben nicht, verpasst Ihr Kind den Unterrichtsinhalt, der über das Homeschooling vermittelt wird. Die Inhalte können Grundlagen für die in der Präsenzzeit durchgeführten Leistungsfeststellungen in der Schule sein.
Sollten während des Homeschoolings Probleme auftreten, setzen Sie oder Ihr Kind sich bitte mit der Lehrkraft über Microsoft Teams oder per Mail in Kontakt. Das werden wir einen Extra-Kanal in Teams einrichten der am Vormittag durch eine Kollegin betreut wird.

Wenn die Schülerinnen und Schüler keine Aufgaben bearbeiten oder nicht an Videokonferenzen teilnehmen und wir nach Kontaktaufnahme mit den Schülerinnen, Schülern und Eltern keine Verbesserungen feststellen, kann eine Ordnungswidrigkeitsanzeige an den Landkreis weitergeleitet werden.

Soweit soll es aber gar nicht erst kommen, deshalb erhoffen wir uns eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit Schule und Elternhaus.

Sie finden hier eine Übersicht, wie das Homeschooling umgesetzt wird:

Aufgaben verteilen und bearbeiten mit Teams

  1. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ihre täglichen Aufgaben entsprechend der Fächer des Stundenplans.
  2. Die Lehrkräfte laden die zu bearbeitenden Materialien bis 14.00 Uhr für die Schülerinnen und Schüler in den entsprechenden Teams hoch.
  3. Die Abgabe durch die Schülerinnen und Schüler erfolgt grundsätzlich an dem durch die Lehrkraft festgelegten Termin.
    Sollte eine verspätete Abgabe vorhersehbar sein, informieren die Schülerinnen und Schüler die Lehrkraft rechtzeitig vor Abgabefrist.
  4. Das Feedback der Lehrkräfte kann am selben Tag erfolgen, bei höherer Arbeitsbelastung natürlich auch später, sollte aber zwei Mal wöchentlich zu festgelegten Sprechstunden erfolgen. Die Terminierung der Sprechstunden erfolgt durch die Lehrkraft.
  5. Von 9 bis 10.30 Uhr wird der Kanal durch eine Lehrkraft begleitet und kann hier angesprochen werden.