Grundschüler beim Schnuppertag der Realschule – Fächer und AGs werden vorgestellt

Von Jörg Rohlfs

Calberlah. Rund 100 Viertklässler, vornehmlich aus den vier Grundschulen der Samtgemeinde Isenbüttel, bevölkerten am Donnerstag Vormittag die Realschule. Anlass war der „Schnuppertag“, mit dem diese für sich und ihr Bildungsangebot warb.

Vorbereitet worden war der Tag, der am Nachmittag mit einem – erfahrungsgemäß „hochfrequentierten“ – Info- und individuellen Gesprächs-Angebot für die Eltern der Grundschüler seine Fortsetzung fand, von den Lehrerinnen Simone Herzberg, Henrike Henkel, Katrin von Sothen und der Konrektorin Sabine Fasterling: „Das ist ein ganz wichtiger Tag für uns, weil sich Schüler und Eltern da ein Urteil bilden“, betonte letztere. Denn es gebe schulische Konkurrenz, und „das ist auch gut so“.

Dieser „immer neuen Herausforderung“, vor die die Schule dadurch gestellt würde, begegnete man beim Schnuppertag mit der Darstellung der gebotenen Möglichkeiten: „Wir sind eine tolle Schule“, erklärte Fasterling selbstbewusst. Insgesamt zehn Stationen durchliefen die Grundschüler, die mit einem von der Realschule gecharterten Bus nach Calberlah geholt worden waren, zwischen 9 und 12 Uhr im 20-Minuten-Takt.

Durchs Haus begleitet und zum Teil an den Stationen betreut wurden die in Zehner-Gruppen aufgeteilten „Kleinen“ von den hauseigenen Sechstklässlern. Der geringe Altersabstand wirke sich positiv auf die Kommunikation aus: „Die Viertklässler sind schon aufgeregt“, weiß Fasterling. „Es macht wirklich Spaß, den Kleinen zu helfen“, konnte Sechstklässlerin Carole-Ann Rolli (11) dem nur hinzufügen.

Sie kümmerte sich um „ihre“ Grundschüler unter anderem an der Station „Nähen“, einem AG-Angebot der Schule, die von Mareike Schmidt geleitet wird: „Die kriegen das gut hin.“ Zunächst wurde eine Kordel gedreht, an die anschließend mit Nadel und Faden ein Motiv genäht wurde –fertig war das Lesezeichen, und in den Finger stach sich kaum jemand.

„Ahs“ und „ohs“ bei den Schnuppernden provozierte im Bereich Chemie/Physik das Aufbringen einer wertvoll schimmernden Legierung auf Kupfermünzen unter der Anleitung von Lehrer Falk Zähme unter dem Titel „Gold machen“. In Geschichte war „Steinzeit“ das Thema, in Physik außerdem „Magnetismus“. In der kleinen Turnhalle herrschte Spaß mit Sportspielen.

Einen Bringer landete beim Schnuppertag auch Lehrer Konstantin Leontarakis, der die im echten Schulleben erfolgreiche und besonders von Mädchen besuchten Chemie-AG „Kostas Beauty Palace“ leitet, bei der Lippenpflegestifte, Gesichtsmasken oder Duschgels von den Teilnehmern angerührt werden. Die Viertklässler konnten aus Kernseife, Honig, Kokos- und Olivenöl selbst Flüssigseife herstellen.

Und weil der Geschmackssinn auch Urteile fällt, gab’s während einer vormittäglichen Verschnaufpause für alle Waffeln in der Aula. Dort hatte übrigens am Morgen das Schnuppern bereits begonnen: mit der Begrüßung durch Schulleiter Thomas Seeliger, einem Liedvortrag der 5a, einer Vorführung der Tanz-AG sowie dem Sketch „Wer wird Superschüler?“, in dem auch die Frage „Was bin ich? Baumschüler, Fahrschüler oder Grundschüler?“ beantwortet wurde.

aus der Aller-Zeitung vom 21.02.2020 (Seite 20), Fotos: S. Fasterling und T. Seeliger

alberlah: Berufsorientierungswoche an der Realschule soll Schülern bei der Lebensplanung helfen

Calberlah. Was kann ich – und was kann ich damit anfangen? Mögliche Antworten auf diese für Schüler elementaren Fragen soll die Berufsorientierungswoche liefern, die seit vergangenem Mittwoch an der Realschule läuft und laut Stefanie Jaeger gleichzeitig Unterhaltungswert bietet.

Die Schulsozialarbeiterin hat das Organisations-Großprojekt zusammen mit der Konrektorin Sabine Fasterling auf die Beine gestellt für die 300 Schüler der fünften bis zehnten Klassen. „Wir machen das bestimmt schon seit 15 Jahren, immer in der ersten Februarwoche“, erklärt der Rektor Thomas Seeliger. Diesmal teilte erstmals aus logistischen Gründen, ansonsten folgenlos, ein Wochenende die Berufsorientierungswoche.

Viele Klassen unternahmen im Verband Exkursionen. Die unteren besuchten den Jugendtreff – dort gab’s „Sozialtraining“ – , die Erlebniswelt des VfL zum Thema Fairplay oder einen Bauernhof. Die siebten und achten Klassen hatten einen Workshop „Etikette“ in der Autostadt oder besichtigten Handwerksbetriebe im Gewerbegebiet in Isenbüttel. Die Schüler der achten bis zehnten Klassen absolvierten zudem Einzel-Praktika.

„Es ist wichtig, dass sie raus kommen und überall reinschnuppern“, sagt Jaeger, die Wert auf die Feststellung legt, dass das Programm jeder einzelnen Klasse „jedes Jahr individuell zugeschnitten“ ist. Auch dank des Zutuns der Klassenlehrer und mit Rücksicht auf aktuelle Themen im Lehrplan. Unterhaltungswert mit Hintergrund wurde auch inhäusig geboten: Suchtprävention mit der Diakonie und Wissenswertes von einer Polizeibeamtin.

Zum Beispiel mit einem Spielefest, gemeinsamem Frühstück, einem Steinzeit-Projekt oder einem Workshop, bei dem probiert wurde, handschriftlich und per Zettel so zu kommunizieren, wie sonst in sozialen Medien kommuniziert wird. Und für die neunten und zehnten Real- und Hauptschulklassen (noch aus der Oberschulzeit) gab’s „Space Days“ mit einem Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Alexander Gerst nach Baikonur begleitet hatte – auch mit Blick auf den Status der Schule als Mint-Schule.

Und die Abschlussklassen – „da ist es mit der Orientierung ja schon fast zu spät“ – absolvierten praktischerweise Prüfungsvorbereitungen in Mathe, Deutsch und Englisch, indem sie alte Abschlussarbeiten schrieben. Ziemlich lecker war für die sechsten am Montag das Kochen mit den LandFrauen, bei dem Nudeln mit Soße mit und ohne Fleisch, Tomatensuppe und eine Quarkspeise (mit Schokoküssen) anstanden.

Ob gutes Essen oder der Flug ins All: „Es ist wichtig, dass sich die Kinder für etwas begeistern“, sagt Stefanie Jaeger. Sie sollten herausfinden, was ihnen Spaß macht und „mit welchem Beruf sie diesen Spaß vereinbaren können.“

aus: Aller-Zeitung vom 11. Feb. 2020 (Seite 17)