RSC entwickelt Luftqualitäts-Messgerät

Projekt nicht nur für Corona-Zeiten

Aus einer einfachen Idee wurde schnell ein Großauftrag: Die Realschule Calberlah entwickelt und baut derzeit Geräte, die die Luftqualität in Räumen messen.

Gerade in Corona-Zeiten ist das eine wichtige Unterstützung für die Schulen – und deshalb will die Samtgemeinde Isenbüttel sämtliche Unterrichtsräume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

„Das ist fast wie Lego bauen“, sagt Moritz Sebastian Krahn. Der 16-Jährige tüftelt gerade an einem Luftqualitäts-Messgerät, für das er und seine Mitschüler aus dem Profil Technik der Realschule Calberlah die Hardware entwickelt haben. Auch die Programmierung und das Design stammen von der Schule. 103 Stück sollen gebaut werden, eines für jeden Unterrichtsraum in der Samtgemeinde Isenbüttel.
Ende August kam Lehrer Steffen Jauch auf die Idee, das Messgerät zu entwickeln. Corona und das Lüftungsgebot für Schulen gaben den ersten Denkanstoß. Schnell holte er sich mit Ex-Schüler Manuel Kollus einen Programmierer ins Boot. Das Profil Technik des zehnten Jahrgangs entwickelte die Technik und Neuntklässler Malte Meier hat am 3-D-Drucker das Gehäuse entwickelt. „Im Prinzip sind es drei parallele Projekte, die nun zusammenfließen“, sagt Steffen Jauch.ume mit den Calberlaher Geräten ausstatten.

Die Messgeräte können auch im Einsatz bleiben, wenn sie coronabedingt nicht mehr notwendig sind

„Es misst nicht den CO2-Wert, sondern die Luftqualität“, erklärt der Lehrer. Ist diese gut, leuchtet ein grünes Lämpchen. Sollte gelüftet werden, springt die Ampel auf Gelb, muss gelüftet werden, springt sie auf Rot. Zusätzlich werden auf dem Display auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit angezeigt. „Das Gerät passt auf jeden Schreibtisch und lässt sich immer betreiben“, sagt Jauch. Eine Powerbank oder ein Handy-Ladegerät mit passendem Anschluss reichen schon. Und die ersten Tests haben gezeigt: Wird regelmäßig gelüftet, steht die Ampel eigentlich immer auf Grün. Hilfreich ist das übrigens nicht nur in Corona-Zeiten. „Gute Luft erleichtert das Lernen“, sagt Jauch.

Für das Programmieren war Ex-Schüler Manuel Kollus zuständig, der mittlerweile die Berufsschule in Gifhorn besucht, den Kontakt zu seiner alten Schule aber nicht verloren hat. Innerhalb eines Wochenendes hat er den vierseitigen Code in der Programmiersprache C++ entwickelt. „Ich hatte Lust zu helfen. Gerade weil es um ein konkretes Projekt geht“, sagt der 17-Jährige. Ähnlich lange benötigte Neuntklässler Malte Meier für die Entwicklung des Gehäuses. „Es muss stabil und groß genug sein, soll aber möglichst wenig Material benötigen“, nennt der 14-Jährige die Anforderung. Der 3-D-Drucker benötigt etwa zwei Stunden, um ein Gehäuse zu produzieren.

Die Zehntklässler Moritz Sebastian Krahn, Cedric Noel Kock, Justin Eppers, Jason Kroll und Lea Elster sind gerade dabei, die ersten Geräte zusammenzubauen. „Mit der Anleitung geht es ganz gut“, sagt Justin Eppers. Man müsse nur aufpassen, die Kabel richtig anzuschließen, fügt Cedric Noel Kock hinzu – damit es keinen Kurzschluss gibt. Die Zehntklässler sind sich einig: „Das Gerät hilft im Unterricht.“

Die Samtgemeinde Isenbüttel übernimmt die Kosten für den Zusammenbau der Messgeräte

Dieser Meinung ist auch die Samtgemeinde Isenbüttel, die laut Lehrer Steffen Jauch die Kosten für den Bau der Messgeräte übernimmt. Die von der Realschule Calberlah entwickelten Geräte kosten demnach rund zwölf Euro, handelsübliche Geräte hingegen 30 bis 40 Euro. „103 Geräte, das ist für uns schon ein Großauftrag“, staunt Steffen Jauch. Doch die Schule hat diesen gerne angenommen. „Alle profitieren davon“, sagt der Lehrer: die Samtgemeinde, die kostengünstig an die Geräte kommt; die Schulen der Samtgemeinde, die mit den hilfreichen Geräten ausgestattet werden; und schließlich auch die Calberlaher Realschüler, die durch die Projektarbeit auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Aller Voraussicht nach werden die Schulen in der Samtgemeinde Isenbüttel nicht die einzigen sein, die von dem Calberlaher Luftmessgerät profitieren. Denn Steffen Jauch ist als Lehrer an das School Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt abgeordnet. Diesem wird er die Montageanleitung für dessen Homepage zur Verfügung stellen. Und dann können alle Schulen die Geräte selbst bauen.

Von Christian Albroscheit

aus Aller-Zeitumg vom 17.11. 2020

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