Elternbrief des Kultusministers vom 20. Juli 2021
Sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Erziehungsberechtigte,
wenn ein Schuljahr endet – und noch dazu so ein ungewöhnliches, in besonderem Maße herausforderndes wie dieses -, dann ist es an der Zeit für ein Resümee.
In zahlreichen Gesprächen, vielen Briefen und Mails sowie bei Besuchen vor Ort in den Schulen haben mir Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler von ihren Eindrücken und Erfahrungen berichtet und mir differenzierte Rückmeldungen zum vergangenen Jahr gegeben. Sie alle haben damit einen wertvollen Beitrag zu unseren Überlegungen für das kommende Schuljahr geleistet, dafür bedanke ich mich herzlich.
Am Freitag der letzten Woche haben sich darüber hinaus Schulleitungen verschiedener Schulformen mit unserem Ministerpräsidenten Stephan Weil ausgetauscht. Ich durfte diese Gesprächsrunde moderieren und bin nachhaltig beeindruckt von den guten Ideen, den klaren Vorstellungen zur Schule der Zukunft und vor allem von dem großen Engagement im Sinne der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen. Wir werten diese Runde jetzt aus und werden daraus weitere Ableitungen für unsere Arbeit treffen.
Das gilt auch für die Ergebnisse der – nicht weniger eindrucksvollen – Schüler:innenkonferenzen, die in den letzten Wochen stattgefunden haben. Statt einer Konferenz wie ursprünglich geplant waren es schlussendlich dreizehn Runden mit etwa 300 überaus motivierten Schülerinnen und Schülern aller Schulformen ab Klasse 5. Die Anmeldezahlen waren überwältigend, noch beeindruckender waren aber die Beiträge der Jugendlichen, die ihre Ideen zu einer guten Bildung der Zukunft selbstbewusst und sehr differenziert vortrugen und sich darüber mit den anderen Teilnehmenden austauschten. Diese Diskussionsrunden waren und sind eine große Bereicherung meiner Arbeit, hatte ich so doch die Möglichkeit, ganz direkt und quasi „aus erster Hand“ Antworten auf die Fragen „Wie geht es Kindern und Jugendlichen jetzt?“ und „Was wünschen sich Schülerinnen und Schüler für die Zukunft?“ zu erhalten. Die Ergebnisse der Schüler:innenkonferenzen werden in den nächsten Tagen auf der Website www.bildung2040.de zu sehen sein.
Bei aller Vielfalt der angesprochenen Themen, Wünsche und Ideen in den Gesprächen und Zuschriften wurde doch immer wieder deutlich, welchen Wert Schule gerade als sozialer Ort hat und wie wichtig Präsenzunterricht und gemeinsames Lernen ist. Schule ist eben weit mehr als Wissenserwerb – das zieht sich wie ein „roter Faden“ durch die Debatte und ist deshalb auch Grundlage für unser Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“. Auch die Idee, in der Umsetzung des Programms den Schulen vor Ort möglichst viel Flexibilität und Spielraum zu geben und bedarfsgerechte und passgenaue Lösungen zu ermöglichen, ist eine Ableitung aus den Rückmeldungen, die wir von Ihnen erhalten haben.
Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung der Rahmenbedingungen des Programms. Dafür gilt es u. a. Erlasse und Förderrichtlinien zu erstellen, Vergabe- und Stellenbesetzungsverfahren durchzuführen. Gleichzeitig behalten wir das Infektionsgeschehen im Blick und beraten uns regelmäßig mit Fachleuten über die erforderlichen Maßnahmen für einen sicheren Schulbetrieb im kommenden Schuljahr. Wir setzen weiterhin auf Präsenzunterricht im Szenario A, das bleibt unser erklärtes Ziel.
Dafür ist es wichtig, dass sich sehr viele Menschen impfen lassen. Die steigenden Infektionszahlen gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind dabei durchaus besorgniserregend. Eine Impfung schützt nicht nur vor einem schweren Krankheitsverlauf nach Covid-19-Infektion, sondern mindert auch das Risiko, andere Personen anzustecken. Jede Impfung trägt also dazu bei, dass das Leben für alle wieder ein bisschen einfacher und „normaler“ werden kann. Weil das Impfangebot für Jugendliche ab 12 Jahren so gut genutzt wurde, wird es verlängert. Ab sofort ist es im Impfzentrum auch ohne Termin möglich, geimpft zu werden. Die Wahl des Impfzentrums ist dabei nicht abhängig vom Wohnort. Um schnell und verlässlich zu einer Impfung zu kommen, ist aber auch weiterhin die Terminvereinbarung über die Hotline 0800 99 88 665 möglich.
Ich wünsche Ihnen nun von Herzen schöne und erholsame Sommerferien! Lassen Sie ein wenig „die Seele baumeln“, tanken Sie Kraft und Energie wieder auf und genießen Sie die freie Zeit nach diesem anstrengenden und entbehrungsreichen Jahr! Für Ihre engagierte Hilfe und Unterstützung danke ich Ihnen herzlich, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen! Alles Gute für Sie und bleiben Sie bitte gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Grant Hendrik Tonne
Niedersächsischer Kultusminister