Ministerpräsident zeichnet Calberlaher Projekt „Mission X“ aus
Stefan Weil spricht beim Bildungsforum der Stiftung Niedersachsen-Metall von „intergalaktischer Begeisterung“. Die Realschule bringt Kindern das All nahe.
AUSZEICHNUNG FÜR DAS PROJEKT: „MISSION X “ (VON LINKS): JOACHIM KREUZBURG, KURATORIUMSVORSITZENDER DER STIFTUNG NIEDERSACHSEN-METALL, STEFFEN JAUCH, STEFANIE JÄGER UND MINISTERPRÄSIDENT STEPHAN WEIL. AXEL HERZIG
Dirk Kühn
Calberlah Große Freude an der Realschule Calberlah: Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil zeichnete auf dem Bildungsforum 2019 in Hannover Lehrer Steffen Jauch und Schulsozialarbeiterin Stefanie Jäger von der Realschule Calberlah für „Mission X – Train like an Astronaut“ mit dem Projektpreis der Stiftung Niedersachsen-Metall aus.
„Ein Projekt, nicht von dieser Welt – so erschien es unserer Jury, als sie die Unterlagen zu ,Mission X- Train like an Astronaut’ zu Gesicht bekam. Denn was seit Anfang 2018 an dieser Realschule auf die Beine gestellt wurde, klingt nahezu fantastisch: Fundiert und mit großer Liebe zum Detail macht man sich dort die Faszination Weltraum zunutze, um 24 Dritt- und Viertklässlern der benachbarten Grundschule im AG-Format ausgewählte Facetten der Weltraumforschung, des Astronautentrainings, der Raumfahrttechnik, aber auch der gesunden Ernährung und des Sports näher zu bringen“, lobte der Ministerpräsident das Calberlaher Projekt.
In einer zweiten Mission dürfen 24 Sechstklässler ihren Weltraumtrip starten. In ihrem Training sei der Anteil von Naturwissenschaften, Technik und Informatik deutlich größer. Hier werden beispielsweise Raketentreibstoffe untersucht, das Leben unter dem Mikroskop analysiert und eine Sojus-Kapsel gebaut, um das Andockmanöver an die ISS üben zu können, so Weil. „Selbst bis in die Berufsorientierung strahlt in Calberlah die intergalaktische Begeisterung.“
Für ihr ambitioniertes Projekt habe die Realschule zahlreiche Kooperationspartner gewinnen können: Vom ortsansässigen Kartoffelbauern bis zum Institut für Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig sei nahezu alles dabei. Bemerkenswert sei der Kontakt zum 2019 neugegründeten European Space Education Ressource Office an der Ruhr-Uni Bochum. Das Material aus Calberlah werde dort genutzt, um das Thema Weltraum auch in anderen Schulen zu verankern.
Der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall und Stiftungsvorstand, Dr. Volker Schmidt, unterstrich die Bedeutung dieser Auszeichnung: „Was wir alle zwei Jahre mit der Ideen-Expo auf die Beine stellen, das machen diese Lehrerinnen und Lehrer täglich für ihre Schüler: Mit Kreativität und hohem persönlichen Einsatz machen sie Technik erlebbar und wecken Begeisterung.“
In Zeiten der einbrechenden Konjunktur bleibe der Fachkräftemangel ein herausragendes Thema, so Schmidt weiter. „Wir sind zwingend darauf angewiesen, dass sich auch künftig viele junge Menschen für eine Ausbildung in Technikberufen, im naturwissenschaftlichen Bereich, in der Metall- und Elektro-Industrie als Herz der deutschen Wirtschaft entscheiden. Lehrkräfte geben dafür einen wichtigen Impuls.“
„Klar sind wir da mächtig stolz“, freute sich Schulleiter Thomas Seeliger. Er hob vor allem die Teamleistung hervor. „Das ist schon ein klasse Projekt.“ Erst in den Herbstferien sei es Steffen Jauch gelungen, mit Astronauten in der ISS zu sprechen.
aus: Gifhorner Rundschau vom 13. November 2019,
Bild: Mit freundlicher Genehmigung durch NiedersachsenMetall