Krankenpfleger stellt Schülern seinen Beruf vor
Gesundheits- und Krankenpfleger zählt nicht zu den gefragtesten Jobs. Zumindest nicht bei der breiten Masse. Für Lennart Frieske (20) ist es der Traumberuf.
Warum er so in der Arbeit aufgeht und was sie so attraktiv macht, erklärte er jetzt Neunt- und Zehntklässlern an Calberlahs Oberschule.
Calberlah. 2015 hat Lennart Frieske seinen Abschluss an der Oberschule gemacht. Zunächst liebäugelte er mit einer Karriere als Eishockeyspieler. Aber zwei Kreuzbandrisse nacheinander ließen ihm keine Wahl: „Ich musste mir doch etwas Richtiges suchen“, sagte er. So kam er ans Gifhorner Helios-Klinikum und merkte sofort: „Pflege liegt mir. Sie ist das, was mir Spaß macht.“
Menschen helfen, für sie da sein, wenn sie ihn brauchen – das ist genau sein Ding. Gerade auch für die ältere Generation: „Sie haben dazu beigetragen, dass es uns allen heute so gut geht in Deutschland. Da möchte ich gern etwas zurückgeben“, sagte er. Die Ausbildung allerdings ist nicht ohne: „Jedem sollte bewusst sein, dass nicht alle Menschen die Klinik mit einem Lächeln wieder verlassen“, sagte Frieske. Der Tod von Patienten sei „psychisch sehr hart“, man lerne aber, damit umzugehen, nach Feierabend abzuschalten. „Man braucht ein intensives Hobby und den Rückhalt der Familie“, betonte der 20-Jährige.
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zum Gesundheits- und Krankenpfleger sind sehr gut. Man sollte dafür mindestens einen Realschulabschluss haben. Und ganz wichtig: „Man muss Menschen mögen. Sonst kann man gleich die Finger davon lassen“, sagte Frieske. Der 20-Jährige, inzwischen im zweiten Lehrjahr, möchte nach dem Heimspiel an der Calberlaher Oberschule auch an anderen Schulen für seinen Job werben. „Selbst wenn ich nur einen Schüler in der Ausbildung wiedersehe, hat es sich schon gelohnt“, sagte Frieske.
Aus Aller-Zeitung vom 15. November 2017